Archiv der Kategorie: Stadtplanung

Grüne Plätze in Ludwigsburg

Ein Beitrag von Dirk Werhahn

Schillerplatz Arsenalplatz Ludwigsburg

Öffentlicher Raum und damit Stadtplätze sollen Orte des städtischen Lebens sein. Dies gelingt, wenn unterschiedliche Gruppen anwesend sind, die die Plätze auf verschiedene Arten nutzen. Plätze schaffen Raum für Kommunikation und Begegnung. So kann das gesellschaftliche, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Leben verbunden werden. Die Ludwigsburger GRÜNEN schlagen daher die Neugestaltung zweier Plätze vor:

Schillerplatz
Wer vom Bahnhof die Stadt betritt, erlebt Ludwigsburg als weltoffen, geschäftig und mit „Schiller“ voller Kultur. Ein lebendiges Portal für die Schloßfestspiele, für die Film- und die Theaterakademie, usw.. Die neue Gestaltung und die damit verbundene Möglichkeit der Durchquerung laden Gäste, Einwohnerinnen und Einwohner zum Erleben am Schillerplatz ein.

Arsenalplatz
Auf dem Weg zum Marktplatz, zum Blühenden Barock, zum Forum etc. schafft der Arsenalplatz Raum für Jung und Alt zum Verweilen, Ausruhen, „Luft tanken“, Reden, Spielen, Kaffeetrinken, Entspannen usw. Bäume spenden Schatten und Wasserspiele sorgen für Abkühlung. „Ludwigsburg atmet.“

Die Neugestaltung soll Entlastung für das Stadtzentren schaffen, denn nicht nur in Ludwigsburg wird eine Zunahme des Verkehrs mit den bekannten negativen Folgen beobachtet: Chronische Verkehrsüberlastung, Verspätungen, Feinstaub und weitere Umweltverschmutzung. Die europäische Wirtschaft verliert aufgrund dessen alljährlich fast 100 Mrd. €, also rund 1 % des BIP der EU.

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Städte für Menschen

Ein Beitrag von Dirk Werhahn

Platz in LudwigsburgDie Stadt stellt den Menschen mit seinen unterschiedlichen Ansprüchen in den Mittelpunkt. Dies gelingt dadurch, dass die getrennten Funktionen des öffentlichen Raums wieder miteinander verbunden und als eine Einheit betrachtet werden. Die Qualität des Lebensraums wird verbessert. Das Konzept wird als Shared Space bezeichet und wird in einem EU-Projekt (pdf – 830 kB) seit 2004 erprobt. Die Stadt Brohmte beteiligt sich mit großem Erfolg daran und die FAZ berichtet darüber. Seit dem 19. Juni ist die neue Verkehrsführung eingeweiht. (Die Bilder zu diesem Beitrag sind in Ludwigsburg aufgenommen.)

Der Augenmerk von vielen für die Stadtplanung Verantwortlichen liegt auf dem Verkehr. Ein Blick in die Städte zeigt, dass die Funktion Verkehrsraum die Gestaltung unser Umgebung entscheidend prägt, obwohl er nur eine der vielen möglichen Funktionen darstellt. Das Konzept Shared Space macht hingegen einen deutlichen Unterschied zwischen Verkehr und Verweilen.

  • Ein Raum zum Verweilen dient dem zwischenmenschlichen Kontakt. Hier ist Raum für Menschen und dieser fordert zu sozialem Verhalten von Mensch zu Mensch auf. An diese Bedingung haben sich auch diejenigen zu halten, die sich auf der Durchfahrt befinden und diesen Raum nur durchkreuzen.
  • Dient ein Raum dem Verkehr, so gelten andere Regeln. Dies gilt sowohl für das Verhalten als für die Gestaltung, denn ein Verkehrsraum soll für eine möglichst schnelle Überbrückung von längeren Abständen. Verkehr ist in der Regel Mittel zum Zweck, einen anderen Ort zu erreichen. Verkehr ist nicht Zweck an sich.

Die verschiedenen Funktionen des öffentlichen Lebens sind miteinander zu vereinigen: Wohnen, Arbeiten, Ökologie, Wasserwirtschaft, Tourismus, Kultur etc. Die Kombination dieser Funktionen erhöht den Erlebniswert unserer Umgebung und macht sie des Verweilens wert, weil wir dadurch einen Einblick in unser gesellschaftliches Miteinander geben und erhalten.

Mit der Zunahme des Autoverkehrs wurden die Straßen immer mehr zum Verkehrsraum definiert. Weite Teile des öffentlichen Raums dienen in der Zwischenzeit hauptsächlich oder sogar ausschließlich dem Autoverkehr. Diesem muss sich alles unterordnen. Und so sehen auch unsere Straßen und Plätze aus. Sie steht ganz im Zeichen des Verkehrs: diese unterstützt zwar einem reibungslosen Verkehrsablauf, aber wir teilen uns den Raum nicht mehr, sondern haben ihn eingeteilt. Er ist ein System von Regeln, Geboten und Verboten geworden, dem wir uns als Menschen anpassen und unterordnen müssen. Verkehrsregeln sind wichtiger geworden als soziale Umgangsformen. Dies gilt es wieder umzukehren, so dass soziale Umgangsformen wieder im Mittelpunkt stehen.

In unseren Städten sollen nicht weiterhin Verkehrsverhalten „so schnell wie möglich, einheitlich geregelt, an einen anderen Ort kommen“ Vorrang haben. Sondern Verweilen mit seinen sozialen Umgangsformen „mit spontanen Einfällen, unvorhersehbar, willkürlich und relativ langsam“ soll im Mittelpunkt stehen. Städte sollen wieder Menschenräume sein und nicht Verkehrsraum bleiben!

Die Anträge des Grünen-Gemeinderats in Ludwigsburg haben die anderen Fraktionen nicht begeistert und wurde nicht angenommen. In Hamburg aber wurde von CDU und DIE GRÜNEN vereinbart: „In jedem Bezirk soll ein Shared-Space-Projekt umgesetzt werden. Die Bezirke sind aufgefordert, geeignete Verkehrsflächen vorzuschlagen.“ Es geht also!

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Kindgerechter Spielplatz

Gesammelt von Dirk Werhahn

Spielplatz 02

Folgende Grundfragen sind bei der Gestaltung eines Spielplatzes zu beachten:

  • Sind kindgerechte Spielabläufe möglich?
  • Welche Pädagogik steckt dahinter?

Ein Sammlung von Orientierungspunkten für einen kindgerechten Spielplatz.

  • Gelände: Hügel, Ebenen, Nischen, Mulden, steile Hänge, flache Böschungen, Kanten usw.
  • Bepflanzung: Hecken, Bäume, Stauden, Wiesen, Rasen, einheimisch und standortgerecht.
  • Materialien: Sand, Erde, Steine, Holz, Lehm, Wasser in gezähmter und wilder Form.
  • Strukturen für Kommunikation: Lauben und Plätze, Häuschen und Hütten, Nischen zum Plaudern und Beobachten.
  • Strukturen für Bewegung: bespielbare Geländeformen, Kletterbäume und Kletterfelsen, Radbahnen, Gerätschaften
  • Veränderbare Gestaltungsbereiche: Flächen, Nischen, Strukturen, die Kinder ständig umgestalten können.
  • Optische und atmosphärische Wirkung: Gesamteindruck, wohlfühlen
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Spielräume – eine ganzheitliche Sicht

Ein Beitrag von Dirk Werhahn

Spielplatz 01Spielplätze sollen nicht nur den Ansprüchen an Spielqualität gerecht wurden. Es wird auch verstärkt, die natürliche Vegetation und Landschaftsform in das Konzept integriert. Die DIN 18034 „Freiflächen zum Spielen“ ermuntert zu einer standortgerechten Artenvielfalt. Bäume und Sträucher mit genießbaren Früchten sollen das Naturerlebnis der Kinder intensivieren.

Daneben sollen bei der Planung von Spielräumen die körperliche, geistige und seelische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in ganzheitlicher Hinsicht zu fördern. Es werden den Sozialen und psychologischen Kriterien zur Bewertung von Freiräumen aufgelistet (Nachzulesen in der der DIN 18034 M 4):

  • Sinnes- und Bewegungsförderung: Die Sinne zur Wahrnehmung der Außenwelt werden gefördert durch verschiedene naturnahe Gestaltungselemente. Zur Förderung der Selbstwahrnehmung (Grob- und Feinmotorik) dienen darüber hinaus Möglichkeiten zum Laufen, Klettern, Rutschen, Balancieren, Schaukeln etc.
  • Bewegungsangebote für Jugendliche: Hierzu bieten sich spezielle Angebote wie Skateboardanlagen, Streetballkörbe, oder Tischtennisplatten an. Dazugehörige Flächen müssen eine entsprechende Aufenthaltsqualität erhalten.
  • Gestaltbarkeit: Zur Förderung vielfältiger Erfahrungen sind Spielflächen so anzulegen, dass die Kinder und Jugendlichen sich den Raum gestalten, verändern und sich aneignen können.
  • Modellierung: Erdmodellierungen bieten natürliche Bewegungs-anreize und Rückzugsmöglichkeiten.
  • Raumbildung: Die Gliederung ermöglicht unterschiedliche Spielaktionen, gibt Kindern Geborgenheit. Große, zusammen-hängende Flächen ermöglichen großräumige und selbstbestimmte Bewegungen und Austoben.
  • Barrierefreiheit: Spielplätze und Freiräume zum Spielen sind so zu gestalten, dass sie barrierefrei zugänglich sind. Spiel- und Erlebnismöglichkeiten für alle, auch für Menschen mit eingeschränkten Fähigkeiten, sollen in das Gesamtkonzept integriert werden.
  • Nutzungsvielfalt: Die Anpassung von Spielflächen infolge sich ändernder Spielwünsche oder Alters- oder Gruppenstrukturen sollen möglich sein.
  • Förderung von Sozialkontakten: Zur Pflege von Sozialkontakten sollten auf zum Spielen ausgewiesenen Flächen Treffpunkte für alle Altersgruppen Berücksichtigung finden.
  • Rückzugsbereiche: Durch differenzierte Gestaltung sind für ruhiges, ungestörtes Spielen Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen.
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Sozialraum Spielplätze

Ein Beitrag von Dirk Werhahn

SpielplatzDie Sonne scheint, Kinder lachen, Eltern und Großeltern unterhalten sich. Eine solche Atmosphäre kann auf einem Spielplatz herrschen.

Dies gelingt dann besser, wenn Spielplätze Erholungs- und Erlebnisräume sind und somit Kindern die Möglichkeit schaffen, sich im Spiel sozial zu entfalten. Dieses ist nicht immer gelungen; oft sind in der Vergangenheit „sterile“ Spielplatzkonzepte umgesetzt worden.

Unterschieden werden Sandspielplätze, Gerätespielplätze, Abenteuer- und Bauspielplätze, Bolzplätze, Basketballplätze etc. Wichtig ist, dass das Gelände ansprechend modelliert ist, dass sich die natürliche Vegetation und Landschaftsform in das Konzept integriert; wie Bäume zum klettern und verschatten, Wasser zum spielen und Orte zum matschen. Spielplätze sind so zu gestalten, dass Kommunikation und kreatives Spielen gefördert wird. Weitere Ergänzungen sind sinnvoll, um die Welt mit unterschiedlichen Sinne wahrzunehmen zu lernen.

Spielplätze können im Spielplatznetz gefunden werden.

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