Archiv für den Monat: Mai 2008

Städte für Menschen

Ein Beitrag von Dirk Werhahn

Platz in LudwigsburgDie Stadt stellt den Menschen mit seinen unterschiedlichen Ansprüchen in den Mittelpunkt. Dies gelingt dadurch, dass die getrennten Funktionen des öffentlichen Raums wieder miteinander verbunden und als eine Einheit betrachtet werden. Die Qualität des Lebensraums wird verbessert. Das Konzept wird als Shared Space bezeichet und wird in einem EU-Projekt (pdf – 830 kB) seit 2004 erprobt. Die Stadt Brohmte beteiligt sich mit großem Erfolg daran und die FAZ berichtet darüber. Seit dem 19. Juni ist die neue Verkehrsführung eingeweiht. (Die Bilder zu diesem Beitrag sind in Ludwigsburg aufgenommen.)

Der Augenmerk von vielen für die Stadtplanung Verantwortlichen liegt auf dem Verkehr. Ein Blick in die Städte zeigt, dass die Funktion Verkehrsraum die Gestaltung unser Umgebung entscheidend prägt, obwohl er nur eine der vielen möglichen Funktionen darstellt. Das Konzept Shared Space macht hingegen einen deutlichen Unterschied zwischen Verkehr und Verweilen.

  • Ein Raum zum Verweilen dient dem zwischenmenschlichen Kontakt. Hier ist Raum für Menschen und dieser fordert zu sozialem Verhalten von Mensch zu Mensch auf. An diese Bedingung haben sich auch diejenigen zu halten, die sich auf der Durchfahrt befinden und diesen Raum nur durchkreuzen.
  • Dient ein Raum dem Verkehr, so gelten andere Regeln. Dies gilt sowohl für das Verhalten als für die Gestaltung, denn ein Verkehrsraum soll für eine möglichst schnelle Überbrückung von längeren Abständen. Verkehr ist in der Regel Mittel zum Zweck, einen anderen Ort zu erreichen. Verkehr ist nicht Zweck an sich.

Die verschiedenen Funktionen des öffentlichen Lebens sind miteinander zu vereinigen: Wohnen, Arbeiten, Ökologie, Wasserwirtschaft, Tourismus, Kultur etc. Die Kombination dieser Funktionen erhöht den Erlebniswert unserer Umgebung und macht sie des Verweilens wert, weil wir dadurch einen Einblick in unser gesellschaftliches Miteinander geben und erhalten.

Mit der Zunahme des Autoverkehrs wurden die Straßen immer mehr zum Verkehrsraum definiert. Weite Teile des öffentlichen Raums dienen in der Zwischenzeit hauptsächlich oder sogar ausschließlich dem Autoverkehr. Diesem muss sich alles unterordnen. Und so sehen auch unsere Straßen und Plätze aus. Sie steht ganz im Zeichen des Verkehrs: diese unterstützt zwar einem reibungslosen Verkehrsablauf, aber wir teilen uns den Raum nicht mehr, sondern haben ihn eingeteilt. Er ist ein System von Regeln, Geboten und Verboten geworden, dem wir uns als Menschen anpassen und unterordnen müssen. Verkehrsregeln sind wichtiger geworden als soziale Umgangsformen. Dies gilt es wieder umzukehren, so dass soziale Umgangsformen wieder im Mittelpunkt stehen.

In unseren Städten sollen nicht weiterhin Verkehrsverhalten „so schnell wie möglich, einheitlich geregelt, an einen anderen Ort kommen“ Vorrang haben. Sondern Verweilen mit seinen sozialen Umgangsformen „mit spontanen Einfällen, unvorhersehbar, willkürlich und relativ langsam“ soll im Mittelpunkt stehen. Städte sollen wieder Menschenräume sein und nicht Verkehrsraum bleiben!

Die Anträge des Grünen-Gemeinderats in Ludwigsburg haben die anderen Fraktionen nicht begeistert und wurde nicht angenommen. In Hamburg aber wurde von CDU und DIE GRÜNEN vereinbart: „In jedem Bezirk soll ein Shared-Space-Projekt umgesetzt werden. Die Bezirke sind aufgefordert, geeignete Verkehrsflächen vorzuschlagen.“ Es geht also!

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Tag der Pressefreiheit

Ein Beitrag von Dirk Werhahn

1993 hat die UN-Generalversammlung auf Vorschlag der UNESCO den internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai ausgerufen. (Liste der Gedenktage.) An diesem Tag wird seit 1997 auch der UNESCO/Guillermo Cano-Preis für Pressefreiheit verliehen.

Der Tag der Pressefreiheit macht darauf aufmerksam, dass jede Journalistin/jeder Journalist überall auf der Welt das Recht haben muss, frei und ohne Angst berichten zu können. Eine Beschränkung der Pressefreiheit ist immer auch eine Beschränkung der Demokratie. Mit dem Barometer von „Reporter ohne Grenzen“ ist ein sensibler Indikator geschaffen worden. an dem sich ablesen lässt, inwieweit Pressefreiheit verwirklicht wird.

In der Verfassung der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) ist festgehalten, dass sich die Vertragsstaaten einig sind, in dem Glauben an das Recht auf ungeschmälerte und gleiche Bildungsmöglichkeiten für alle, auf uneingeschränktes Streben nach objektiver Wahrheit und auf den freien Meinungs- und Wissensaustausch. Sie sind entschlossen, die Beziehungen zwischen ihren Völkern zu entwickeln, und zu vertiefen, um sie als Mittel zur Verständigung und zur Verbreitung möglichst vollkommener und wahrheitsgetreuer gegenseitiger Kenntnis ihrer Lebensweise zu nutzen.

Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland regelt in Art. 5: Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

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