Alle Beiträge von Dirk Werhahn

Bildung ist Grundlage

Ein Kommentar von Dirk Werhahn

Vorneweg die Grundlagen für diesen Text: Die Voraussetzungen für gesellschaftliche Teilhabe werden ganz am Anfang eines Menschenlebens geschaffen. Soziale sowie ethnische Herkunft haben in Deutschland stärkeren Einfluss auf die Beschäftigungs- und Lebenschancen als in den meisten anderen OECD-Staaten. Bildungsarmut wird sozusagen in Deutschland quasi vererbt.

Kinder haben Lust auf Neues. Sie wollen Lernen. Sie sind neugierig. Damit das noch besser gelingen kann, wollen sie individuell gefördert und unterstützt werden.

Bedingt durch den Selektionsmechanismus des dreigliedrigen Schulsystems ist ein Ausgleich fast nicht möglich. Schülerinnen und Schülern in Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien werden heute bereits nach der vierten Klasse in Verliererinnen/Verlierer und Gewinnerinnen/Gewinner sortiert. Dies kann dadurch verhindert werden, indem Schülerinnen und Schüler neun Jahre gemeinsam in die gleiche Schule gehen. Eine Unterscheidung erfolgt nicht pauschal, sondern bezogen auf die jeweiligen Leistungen und Neigungen. So lernen sie nicht nur die Stärken und Schwächen derjenigen kennen, die mit ihnen zusammen beispielsweise die Realschule besuchen, sondern auch die aller Mitschülerinnen und Mitschüler kennen – unabhängig von der individuellen Einstufung.

Folgende Effekte können eintreten: Die Bildungselite kennt nach neun Jahren gemeinsamer Schulzeit auch die Menschen, denen Lernen nicht so leicht fällt. Lernschwächere sind nicht selektiert und stigmatisiert, sondern können sich in guter Gemeinschaft mit den Stärkeren an deren Leistungen orientieren. In der Regel werden sie feststellen, dass es auch Felder gibt in denen sie den Lernstärkeren überlegen sind. Grundsätzlich gilt: Der individuelle Lehrplan soll sich an den jeweiligen Stärken und Schwächen des Schülers/der Schülerin orientieren.

Bildung begleitet Menschen bei ihrer biografischen Entwicklung.

Gesellschaftliche Rahmenbedingungen verändern sich, Entscheidungsmöglichkeiten und Lebensentwürfe werden vielfältiger, Zusammenhänge werden komplexer. Damit Menschen angemessen auf diese Herausforderungen reagieren können, werden Menschen zukünftig auch nach Schule und (Erst-) Ausbildung Bildungsphasen einlegen. Jeder und jede soll sich individuell, kulturell oder politisch weiterbilden können. Hierfür sind die organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen zu verbessern.

Die Gesetz- und Arbeitgeber sind gefordert. Antworten können sein: Formen von Bildungsgrundeinkommen und/oder Bildungsversicherung. Daneben ist es sinnvoll, dass Menschen neben Erholungsurlaub zukünftig vermehrt Bildungsurlaub erhalten.

Bildung ist die Grundlage für Chancengleichheit.

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Kindgerechter Spielplatz

Gesammelt von Dirk Werhahn

Spielplatz 02

Folgende Grundfragen sind bei der Gestaltung eines Spielplatzes zu beachten:

  • Sind kindgerechte Spielabläufe möglich?
  • Welche Pädagogik steckt dahinter?

Ein Sammlung von Orientierungspunkten für einen kindgerechten Spielplatz.

  • Gelände: Hügel, Ebenen, Nischen, Mulden, steile Hänge, flache Böschungen, Kanten usw.
  • Bepflanzung: Hecken, Bäume, Stauden, Wiesen, Rasen, einheimisch und standortgerecht.
  • Materialien: Sand, Erde, Steine, Holz, Lehm, Wasser in gezähmter und wilder Form.
  • Strukturen für Kommunikation: Lauben und Plätze, Häuschen und Hütten, Nischen zum Plaudern und Beobachten.
  • Strukturen für Bewegung: bespielbare Geländeformen, Kletterbäume und Kletterfelsen, Radbahnen, Gerätschaften
  • Veränderbare Gestaltungsbereiche: Flächen, Nischen, Strukturen, die Kinder ständig umgestalten können.
  • Optische und atmosphärische Wirkung: Gesamteindruck, wohlfühlen
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Spielräume – eine ganzheitliche Sicht

Ein Beitrag von Dirk Werhahn

Spielplatz 01Spielplätze sollen nicht nur den Ansprüchen an Spielqualität gerecht wurden. Es wird auch verstärkt, die natürliche Vegetation und Landschaftsform in das Konzept integriert. Die DIN 18034 „Freiflächen zum Spielen“ ermuntert zu einer standortgerechten Artenvielfalt. Bäume und Sträucher mit genießbaren Früchten sollen das Naturerlebnis der Kinder intensivieren.

Daneben sollen bei der Planung von Spielräumen die körperliche, geistige und seelische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in ganzheitlicher Hinsicht zu fördern. Es werden den Sozialen und psychologischen Kriterien zur Bewertung von Freiräumen aufgelistet (Nachzulesen in der der DIN 18034 M 4):

  • Sinnes- und Bewegungsförderung: Die Sinne zur Wahrnehmung der Außenwelt werden gefördert durch verschiedene naturnahe Gestaltungselemente. Zur Förderung der Selbstwahrnehmung (Grob- und Feinmotorik) dienen darüber hinaus Möglichkeiten zum Laufen, Klettern, Rutschen, Balancieren, Schaukeln etc.
  • Bewegungsangebote für Jugendliche: Hierzu bieten sich spezielle Angebote wie Skateboardanlagen, Streetballkörbe, oder Tischtennisplatten an. Dazugehörige Flächen müssen eine entsprechende Aufenthaltsqualität erhalten.
  • Gestaltbarkeit: Zur Förderung vielfältiger Erfahrungen sind Spielflächen so anzulegen, dass die Kinder und Jugendlichen sich den Raum gestalten, verändern und sich aneignen können.
  • Modellierung: Erdmodellierungen bieten natürliche Bewegungs-anreize und Rückzugsmöglichkeiten.
  • Raumbildung: Die Gliederung ermöglicht unterschiedliche Spielaktionen, gibt Kindern Geborgenheit. Große, zusammen-hängende Flächen ermöglichen großräumige und selbstbestimmte Bewegungen und Austoben.
  • Barrierefreiheit: Spielplätze und Freiräume zum Spielen sind so zu gestalten, dass sie barrierefrei zugänglich sind. Spiel- und Erlebnismöglichkeiten für alle, auch für Menschen mit eingeschränkten Fähigkeiten, sollen in das Gesamtkonzept integriert werden.
  • Nutzungsvielfalt: Die Anpassung von Spielflächen infolge sich ändernder Spielwünsche oder Alters- oder Gruppenstrukturen sollen möglich sein.
  • Förderung von Sozialkontakten: Zur Pflege von Sozialkontakten sollten auf zum Spielen ausgewiesenen Flächen Treffpunkte für alle Altersgruppen Berücksichtigung finden.
  • Rückzugsbereiche: Durch differenzierte Gestaltung sind für ruhiges, ungestörtes Spielen Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen.
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Sozialraum Spielplätze

Ein Beitrag von Dirk Werhahn

SpielplatzDie Sonne scheint, Kinder lachen, Eltern und Großeltern unterhalten sich. Eine solche Atmosphäre kann auf einem Spielplatz herrschen.

Dies gelingt dann besser, wenn Spielplätze Erholungs- und Erlebnisräume sind und somit Kindern die Möglichkeit schaffen, sich im Spiel sozial zu entfalten. Dieses ist nicht immer gelungen; oft sind in der Vergangenheit „sterile“ Spielplatzkonzepte umgesetzt worden.

Unterschieden werden Sandspielplätze, Gerätespielplätze, Abenteuer- und Bauspielplätze, Bolzplätze, Basketballplätze etc. Wichtig ist, dass das Gelände ansprechend modelliert ist, dass sich die natürliche Vegetation und Landschaftsform in das Konzept integriert; wie Bäume zum klettern und verschatten, Wasser zum spielen und Orte zum matschen. Spielplätze sind so zu gestalten, dass Kommunikation und kreatives Spielen gefördert wird. Weitere Ergänzungen sind sinnvoll, um die Welt mit unterschiedlichen Sinne wahrzunehmen zu lernen.

Spielplätze können im Spielplatznetz gefunden werden.

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Negative Einkommenssteuer

Meinung von Dirk Werhahn

Die Entwicklung hin zur Wissensgesellschaft und die damit verbundenen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt werden dafür sorgen, dass es in Deutschland zukünftig einen Mangel an Hochqualifizierten geben wird. Als Zeitpunkt wird 2012 angenommen. Diesem Mangel steht jedoch eine große Anzahl an Geringqualifizierten gegenüber, die keine Beschäftigungen zu Marktpreisen finden werden – auch wenn die demografischen Entwicklung andere Hoffnungen wecken könnte.

Um soziale Gerechtigkeit aufrecht zu erhalten, sind deshalb Wege zu finden, wie die Einkommen der unteren Einkommensschichten erhöht werden können. Beiträge hierzu können leisten:

  • Negative Einkommenssteuer
    Von einem Mindesteinkommen ausgehend, erhalten Menschen ohne bzw. geringem Einkommen einen Transferbetrag. Diese Leistungen ersetzen die Sozialhilfe. Ab einen bestimmten Einkommen sind dann wie bisher Steuern zu bezahlen.
  • Mindestlöhne
    Es werden Mindestlöhne festgelegt, die an die Beschäftigten zu bezahlen sind (beispielsweise Postmindestlohn). Liegen diese über dem Marktpreis, müsste aus volkswirtschaftlicher Sicht, die Beschäftigung in diesem Markt sinken. Die hängt jedoch von der Elastizität des jeweiligen Markes ab.
  • Komiblöhne. Arbeitnehmer erhalten Zuschüsse auf Einkommen. Diese ersetzen jedoch nicht die Sozialhilfe.

Die Einführung der negativen Einkommensteuer ist ein weitreichender Lösungsansatz. Neben der Komponente Soziale Gerechtigkeit ist hervorzuheben, dass dadurch der Anreiz bleibt, das Erwerbseinkommen auszudehnen. Trotz der Senkungen der Transferleistungen bleibt das Lohnabstandsgebot erhalten. Es ist jedoch auch zu erwähnen, dass eine Einführung erhebliche Veränderungen in der Aufgabenverteilung von Bund, Ländern und Gemeinden mit sich bringen würde.

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