Gehört von Dirk Werhahn
Von Heinz Eberspächer, Leitender Regierungsschuldirektor im Regierungspräsidium Stuttgart, meine ich auf der Veranstaltung von Bündnis 90/DIE GRÜNEN „G8 – Raub der Kindheit? Über Sinn und Unsinn des 8jährigen Gymnasiums.“ am 10. März in Ludwigsburg folgende Stichworte gehört zu haben:
„Ziel ist es ergebnisorientiert zu unterrichten!“ und „Durch Qualitätskontrolle schaffen wir Erfolgsorientierung!“
Auf meine Nachfrage, welcher Bildungsbegriff sich hinter Aussagen verbirgt, die doch eher dem System Markt, als dem System Bildung zuzuordnen sind, erhalte ich leider keine Antwort.
Hierzu nun meine Stichworte:
- Bildung geschieht der Bildung willen und ist vor allem Persönlichkeitsbildung. Bildung ist Erziehung zur Persönlichkeit.
- Bildung geschieht ganzheitlich und fördert die Gaben und Fähigkeiten jedes Einzelnen.
- Bildung ermöglicht Urteils- und Kritikfähigkeit, Empathie und Solidarität.
- Bildung kann nicht auf Wissensvermittlung reduziert werden.
- Bildung endet nicht mit der Schule – Stichwort: Lebenslanges Lernen.
- Stimmen werden laut, die Bildung in Unternehmen/Personalentwicklung nicht mit Bildungscontrolling, sondern mit Transferunterstützung zu begleiten.
Sollte ich Heinz Eberspächer richtig verstanden haben, dann sei der Landesregierung und dem Kultusministerium dringend geraten, eine Diskussion über den Bildungsbegriff zu führen. Es besteht eine große Gefahr, dass Kinder, Jugendlichen, die nach Marktkriterien geschult werden, diese dabei verinnerlichen. Wenn dies geschieht, dann werden sie zukünftig bei der Gestaltung ihrer Umwelt vor noch größeren Herausforderungen stehen. Denn bei der Gestaltung der eigenen Biografie, der Lebensräume, der Arbeitswelt, der Umwelt, etc. geht es zukünftig nicht mehr um „immer schneller, immer mehr“ sondern um „mit dem vorhandenen gut zu haushalten“. Das erfordert ganzheitliches Denken.