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Lernen in der Wissensgesellschaft

Ein Beitrag von Dirk Werhahn

Die Gesellschaft entwickelt sich immer mehr in Richtung Wissensgesellschaft. Einmal Gelerntes reicht nicht mehr aus. Lebenslanges Lernen ist gefordert. Um Menschen dabei zu unterstützen, muss berücksichtigt werden, dass „Formales Lernen“ (beispielsweise Lernen in der Schule) den schwächsten Einfluss auf die Kompetenzentwicklung hat. Stärker wirkt informelles Lernen – also „learning by doing“. Den höchsten Einfluss aber hat impliziertes Lernen – Lernen an Vorbildern.

Die Forderung der Grünen „Bildung für alle zu ermöglichen, unabhängig von der sozialen Herkunft und den finanziellen Möglichkeiten der Eltern.“ ist richtig. Dabei darf nicht nur an formales Lernen gedacht werden. Dieses braucht gute Ergänzungssysteme. Es müssen auch die anderen Ebenen des Lernens eingeschlossen und entsprechende Räume und Möglichkeiten geschaffen werden. Dann kann es gelingen, dass sich der Teufelskreis für Menschen aus bildungsfernen Milieus nicht noch mehr verengt.

Lernen wird zum Alltag. Folgende Elemente können dazu beitragen:

  • Bildung beginnt bereits im Vorschulalter. Die individuellen Fähigkeiten der Kinder müssen möglichst früh – aber altersgerecht – gefördert werden. Eine flächendeckende Ganztagesbetreuung ist unerlässlich.
  • Ziel muss die gemeinsame neunjährige Bildungsorientierung sein. Denn die Verteilung von Schülerinnen und Schülern auf Hauptschule, Realschule und Gymnasium sortiert heute bereits nach der vierten Klasse in VerliererInnen und GewinnerInnen.
  • Eine intensive Betreuung der Schülerinnen und Schüler ist wichtig. Deshalb soll die Schulsozialarbeit gestärkt werden.
  • Mit einer Ganztagesschule, soll der Schulalltag entzerrt werden und eine individuelle Betreuung der Schülerinnen und Schüler ermöglichen. Hierzu gehört eine vernünftige Schulspeisung und ebenso spezielle Betreuungsangebote.
  • Ergänzt wird schulisches Lernen durch außerschulische Jugendarbeit (ob in Musik-, Sportvereinen, Jugendverbänden etc.). Diese ist unerlässlich, um eine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung zu fördern.
  • Als Grundlage kann Grundeinkommen als stabilisierender Faktor wirken.
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