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Klassische Führungstheorien

Ein Beitrag von Dirk Werhahn

Es wird davon ausgegangen, dass Führungskräfte einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leisten und werden, so die ZEIT [1], auch in Zukunft nicht überflüssig.

Heute startet hier eine neue Serie, mit der Einblicke in die Führungsforschung gegeben wird. Zum Einstieg gibt es nachstehend einen Überblick in die klassischen Führungstheorien.

In der langen Geschichte der Führungstheorien, die beispielsweise in den ägyptischen Sagen (5000 v. Chr.), in der altgriechischen Mythologie (1200 v. Chr.) oder in der chinesischen Literatur um 600 v. Chr. dokumentiert ist, standen die Eigenschaften und somit die Persönlichkeit der Führungskräfte im Vordergrund (vgl. Stippler/Rosenthal/Moore 2011, S. 16; Weibler 2001, S. 4). Auch in neuerer Zeit konzentrierten sich fast alle Führungstheorien auf erfolgreiche Führungspersonen (sogenannte „great men“) (vgl. Stippler/Rosenthal/Moore 2011, S. 16).

Bis Ende der 1940er Jahre standen die Eigenschaften und Persönlichkeitsmerkmale im Fokus (vgl. Walenta 2012, S. 497). Auch nach dem 2. Weltkrieg wurden für die nachfrageorientierten Märkte Führungskräfte gesucht, die dem tayloristischen Menschenbild entsprachen. Mit diesem Menschenbild war ein Führungsverständnis verbunden, dass auf „vordenkende“ Führerkräfte fixiert war (vgl. Lang/Rybnikova 2014, S. 17). Doch die Führungsforschung konnte, so Walenta, keine eindeutige Korrelation zwischen den Eigenschaften einer Führungsperson und deren Führungserfolg feststellen. Daher richteten sich die Forschungsbemühungen bis Ende der 1960er Jahre auf das Verhalten der Führungskräfte und somit auf Führungsstile (vgl. Walenta 2012, S. 497).

Diese Forschung wurde im weiteren Verlauf (bis Ende der 1980er Jahre) um die Situationsaspekte weiterentwickelt (vgl. Walenta 2012, S. 497). Grundsätzlich geht die Entwicklung der klassischen Ansätze davon aus, dass neben der Person als Führungskraft (Persönlichkeitseigenschaften), die Führungssituation allgemein (Kultur des Landes, Organisationsstruktur, Branche etc.) und das Verhalten der Führungskraft eine wichtige Rolle spielt (vgl. Rosenstiel 2009, S. 7 f).

Diese drei Faktoren, Eigenschaften [2] und Verhalten [3] der Führungskraft sowie die jeweilige Führungssituation [4] (vgl. Rosenstiel 2009, S. 7 f; Stock-Homburg 2013, S. 457 f; Walenta 2012, S. 497) werden in weiteren Beiträgen beleuchtet.

Quellen:

Lang, Rainhart/Rybnikova, Irma: Aktuelle Führungstheorien und Führungskonzepte: „Alter Wein in neuen Schläuchen“. In: Lang, Rainhart/Rybnikova, Irma (Hrsg.): Aktuelle Führungstheorien und -konzepte. Wiesbaden 2014, S. 15–31.

Rosenstiel, Lutz v.: Grundlagen der Führung. In: Rosenstiel, Lutz v./Domsch, Michel/Regnet, Erika (Hrsg.): Führung von Mitarbeitern. Handbuch für erfolgreiches Personalmanagement. 6. Aufl. Stuttgart 2009, S. 3–27.

Stippler, Maria/Rosenthal, Seth/Moore, Sadie: Erste Ansätze. In: Stippler, Maria et al. (Hrsg.): Führung – Überblick über Ansätze, Entwicklungen, Trends. 2. Aufl. Gütersloh 2011, S. 15–31

Stock-Homburg, Ruth: Personalmanagement. Theorien – Konzepte – Instrumente. (Lehrbuch). 3. Aufl. Wiesbaden 2013.

Walenta, Christa: Empirie der Führung. In: Heimerl, Peter/Sichler, Ralph (Hrsg.): Strategie, Organisation, Personal, Führung. (Bd. 3517). Wien 2012, S. 495–525.

Weibler, Jürgen: Personalführung. München 2001

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