Archiv der Kategorie: Stadtplanung

Schillerplatz für Völkerverständigung

Ein Impuls von Dirk Werhahn

Schiller

Ode an die Freude
Schiller, Friedrich (1759-1805)

Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium!
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligtum.
Deine Zauber binden wieder,
was die Mode streng geteilt,
alle Menschen werden Brüder,
wo dein sanfter Flügel weilt.

Die Ode verknüpft das Thema Freude („Freude, schöner Götterfunken“) mit dem Thema Solidarität („Alle Menschen werden Brüder“).

Dieser Aufruf, sich in Freude zu verbinden, Grenzen zu überwinden und sich gegenseitig zu unterstützen ist in Zeiten wachsender Fremdenfeindlichkeit, ein Aufruf zu Versöhnung und Völkerverständigung.

Der Schillerplatz benötigt auf der einen Seite eine weltoffene künstlerische Gestaltung. Neben dieser äußeren Gestalt, würde das Motto Völkerverständigung dem Schillerplatz ein angemessene Inneres, eine sinnvolle Bedeutung geben.

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Städtisches Leben

Ein Beitrag von Dirk Werhahn

HausZwischen 1950 – 1975 kehrten viele Bewohnerinnen und Bewohner den Innenstädten den Rücken. Sie bevorzugten ein suburbanes Leben „im Grünen“. Sie suchten ein „Haus mit Garten“.

Seit rund zehn Jahren lässt sich ein Gegentrend ausmachen. Der Wunsch nach urbanem – das heißt nach städtischem – Leben wird wieder stärker. Wohnen im Zentrum erfährt eine Renaissance.

Woher kommt es, dass die Bürger wieder in die Stadt ziehen?

  • Brachliegende Büroflächen/Industriebrachen stehen zur Umnutzung als Wohnraum zur Verfügung.
  • Menschen zieht es wieder in die Stadt – auch um exklusiv zu wohnen.
  • Verschiedene Wohnformen können nebeneinander existieren.
  • Die Pluralisierung der Lebensstile und der Wunsch nach Distinktion schaffen eine Vielfalt an Wohntypologien.
  • Private Baugemeinschaften (Französisches Viertel in Tübingen, Vauban in Freiburg etc.) schaffen gemeinsam Wohnraum.
  • Wohnraum für Dienstleister in der Wissensgesellschaft, für die sogenannte „Creativ Class“
  • Kommunen unterstützen diese Entwicklung.
  • Nicht „Neue Städte“ schaffen, sondern das ineinander der historischen Schichten zulassen und fördern.
  • Sozialer Zusammenhalt in den Quartieren fördern.
  • Das Spannungsfeld zwischen städtischem Leben und Freiraum für Kinder ist zu lösen.

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Schillerplatz – Spiegel der Gesellschaft

Ein Beitrag von Dirk Werhahn

SchillerplatzSeit geraumer Zeit wird in Ludwigsburg darüber diskutiert, wie der Schillerplatz zukünftig gestaltet sein könnte. Hierzu gibt es unterschiedliche Vorschläge.

Am heftigsten umstritten ist die Idee der Kreissparkasse. Sie will ihren Gebäudekomplex auf den Schillerplatz ausweiten und somit Raum für Ladengeschäfte schaffen. Dadurch würde der Schillerplatz wohl ein Drittel seiner Fläche verlieren.

Daneben gibt es aber auch Überlegungen den gesamten Platz für die Öffentlichkeit zu gestalten und vom Straßenverkehr zu entlasten.

Schiller: „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“
(Über die ästhetische Erziehung des Menschen“)

Ein paar grundsätzliche Überlegungen: Öffentliche Räume sind seit jeher zentrale Orte des städtischen Zusammenlebens. Hier spielt sich sich nicht nur öffentliches Leben ab, sondern hier zeigt sich das Gesicht der Gesellschaft.

Diese Räume haben einen äußeren und einen inneren Aspekt. Der innere Aspekt ist Sinn, Aussage, Bedeutung. Ein großer, zentral gelegener Platz ruft nach Bedeutung. Diese hängt mit Erleben zusammen: symbolische Darstellung einer Idee (z.B. durch eine Statue), Begegnungen, Veranstaltungen, etc., Beispiele sind: Festplätze, Marktplätze, Treffpunkte etc. Ist der innere Aspekt ausgeprägt, dann kann die Platzgestaltung mehr ausdrücken als nur Raumstrukturierung. Sie wirkt symbolisch und reflektiert auch den inneren Zustand der Gesellschaft. Dies auch in der Art und Weise ihrer architektonischen Aussagen. So kann die Kraft dieses Ortes und der sich dort aufhaltenden Menschen sichtbar werden.

Schiller: „Raum für alle hat die Erde. “ (Der Alpenjäger)

Im Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ludwigsburg (Flyer) ist zu lesen: Die aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger am kulturellen eben fördert Integration, Selbstbewusstsein, Kreativität und damit die Lebensqualität. Dies gelingt auch dank vereinfachter Zugänge zu hochwertigen Kulturangeboten für alle Generationen und Nationen.

Schiller: „Auf dieser Bank von Stein will ich mich setzen.“ (Tell)

Es gilt abzuwägen, ob der Platz nach den Vorstellungen der Kreissparkasse gestaltetet werden soll und somit zum Ausdruck gebracht wird, dass menschliches Zusammenleben von der Mehrung des Kapitals geprägt ist. Oder ob es der Platz des Dichters Schiller bleibt und seinen Gedanken gerecht wird.

Welche Kultur wollen wir?

Aber schon Schiller wusste: „Und es herrscht der Erde Gott, das Geld.“ (An die Freunde)

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Mobilität

Lindenstraße 2007DezWie im Grünbuch „Mobilität“ der EU beschrieben, muss eine neue Kultur der Mobilität in der Stadt geschaffen werden. Es ist notwendig, dass Bürger und Entscheidungsträger gemeinsam über Verhaltensänderungen nachdenken. Denn nur durch ein Umdenken können wir erreichen, dass unsere Städte ihre Attraktivität als Wohnort, Reiseziel und Einkaufsmöglichkeit bewahren und dass sie auch künftig als Motoren der Wirtschaft funktionieren.

Ziel muss es sein, Wohnen, Arbeiten und Freizeit näher zusammen zu bringen. So kann Verkehr vermieden werden statt noch mehr Verkehr zu erzeugen. Das bringt spürbare Steigerungen der Lebensqualität in den Städten.

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Straßen lebenswert gestalten

Ein Beitrag von Dirk Werhahn

Lindenstraße 2007DezUm die Aufenthaltsqualität auf Dorf- und Stadtstraßen zu verbessern, macht es Sinn bei der Stadtplanung sowohl Verkehrsberuhigung als auch die Straßenraumgestaltung entsprechen zu gestalten. Dadurch werden sich laut VCD die Bedingungen für den nichtmotorisierten Verkehr und für FußgängerInnen entscheidend verbessern.

Eine tatsächlich eingehaltene Tempobegrenzung (generell Tempo 30 in Stadt und Dorf durch elektronische Steuerung, Tempomat) ist das effektivste Mittel zur Verkehrssicherheit, zur Lärmminderung und zur Gleichstellung aller Verkehrsarten. (aus VCD Position zur City Maut.)

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