Archiv für den Monat: März 2008

Karfreitag

Jesus Kreuzigung sw01Danach, als Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet.

Da stand ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und steckten ihn auf ein Ysoprohr und hielten es ihm an den Mund.

Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht!, und neigte das Haupt und verschied. (Joh. 19, 28-30)

Für Sonntag wünsche ich: Frohe Ostern!

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Büro mit Zukunft

Gelesen von Dirk Werhahn

„Ein Büro ist ein Büro ist ein Büro“.

Grünes Büro 01In Anlehnung an die US-amerikanische Schriftstellerin Gertrude Stein („Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose“ – aus dem Gedicht Sacred Emily im Band Geography and Plays von 1913) zeigt das Investmagazin Plan (IVG Immobilien AG) in einer Sonderausgabe März (Seite 38 ff) die Anforderungen an Büroräume der Zukunft auf.

Deutlich wird, dass Mitarbeitende Büros brauchen, in denen es neben dem Raum „Denken und Arbeiten“ auch den Raum „Eigenes und Privates“ gibt. Auch ist die Frage, ob Mitarbeitende einen eigenen Schreibtisch benötigen, eindeutig mit „ja“ entschieden.

Bei aktuellen Überlegungen zur Gestaltung von Büroräumen spielen „nutzerorientierte Gesamtgestaltungskonzepte“ eine wichtige Rolle. Folgende Regeln werden sinnvollerweise beachtet:

  • Räumlichkeiten müssen dem Arbeitsablauf entsprechen
  • direkte Kommunikation muss möglich sein – Treffpunkte und Kommunikationszonen
  • Teamzonen und Teambüros
  • Einsatz warmer Farben
  • Glas, Holz, Textilien – keine billig wirkende Kunststoffe

Im Bericht nicht erwähnt, aber nicht unwichtig:

  • gesundheitsfördernde und familienfreundliche Arbeitsbedingungen sind zu schaffen
  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen gerecht entlohnt und fair behandelt werden
  • umweltfreundliche Abläufe und Materialien
  • nachhaltig erzeugte Energie (Lichtblick, greenpeace energy, …)
  • mit Pflanzen gegen Bürobeschwerden
  • etc.

Damit Nachhaltigkeit noch stärker in den Bereich des Wirtschaftens einfließen kann, sind Arbeitsplätze noch intelligenter zu gestalten. Es gilt Arbeitsplätze zu entwickeln, die den Arbeitsabläufe, der Organisationsstruktur, den Mitarbeitenden und der Umwelt entsprechen. Dies fördert nicht nur die Motivation und die Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden, sondern auch eine bessere Kommunikation. Und dies ist und wird ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.

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Marktplatz Schule

Gehört von Dirk Werhahn

Von Heinz Eberspächer, Leitender Regierungsschuldirektor im Regierungspräsidium Stuttgart, meine ich auf der Veranstaltung von Bündnis 90/DIE GRÜNEN G8 – Raub der Kindheit? Über Sinn und Unsinn des 8jährigen Gymnasiums.“ am 10. März in Ludwigsburg folgende Stichworte gehört zu haben:

„Ziel ist es ergebnisorientiert zu unterrichten!“ und „Durch Qualitätskontrolle schaffen wir Erfolgsorientierung!“

Auf meine Nachfrage, welcher Bildungsbegriff sich hinter Aussagen verbirgt, die doch eher dem System Markt, als dem System Bildung zuzuordnen sind, erhalte ich leider keine Antwort.

Hierzu nun meine Stichworte:

  • Bildung geschieht der Bildung willen und ist vor allem Persönlichkeitsbildung. Bildung ist Erziehung zur Persönlichkeit.
  • Bildung geschieht ganzheitlich und fördert die Gaben und Fähigkeiten jedes Einzelnen.
  • Bildung ermöglicht Urteils- und Kritikfähigkeit, Empathie und Solidarität.
  • Bildung kann nicht auf Wissensvermittlung reduziert werden.
  • Bildung endet nicht mit der Schule – Stichwort: Lebenslanges Lernen.
  • Stimmen werden laut, die Bildung in Unternehmen/Personalentwicklung nicht mit Bildungscontrolling, sondern mit Transferunterstützung zu begleiten.

Sollte ich Heinz Eberspächer richtig verstanden haben, dann sei der Landesregierung und dem Kultusministerium dringend geraten, eine Diskussion über den Bildungsbegriff zu führen. Es besteht eine große Gefahr, dass Kinder, Jugendlichen, die nach Marktkriterien geschult werden, diese dabei verinnerlichen. Wenn dies geschieht, dann werden sie zukünftig bei der Gestaltung ihrer Umwelt vor noch größeren Herausforderungen stehen. Denn bei der Gestaltung der eigenen Biografie, der Lebensräume, der Arbeitswelt, der Umwelt, etc. geht es zukünftig nicht mehr um „immer schneller, immer mehr“ sondern um „mit dem vorhandenen gut zu haushalten“. Das erfordert ganzheitliches Denken.

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Bildung ist Grundlage

Ein Kommentar von Dirk Werhahn

Vorneweg die Grundlagen für diesen Text: Die Voraussetzungen für gesellschaftliche Teilhabe werden ganz am Anfang eines Menschenlebens geschaffen. Soziale sowie ethnische Herkunft haben in Deutschland stärkeren Einfluss auf die Beschäftigungs- und Lebenschancen als in den meisten anderen OECD-Staaten. Bildungsarmut wird sozusagen in Deutschland quasi vererbt.

Kinder haben Lust auf Neues. Sie wollen Lernen. Sie sind neugierig. Damit das noch besser gelingen kann, wollen sie individuell gefördert und unterstützt werden.

Bedingt durch den Selektionsmechanismus des dreigliedrigen Schulsystems ist ein Ausgleich fast nicht möglich. Schülerinnen und Schülern in Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien werden heute bereits nach der vierten Klasse in Verliererinnen/Verlierer und Gewinnerinnen/Gewinner sortiert. Dies kann dadurch verhindert werden, indem Schülerinnen und Schüler neun Jahre gemeinsam in die gleiche Schule gehen. Eine Unterscheidung erfolgt nicht pauschal, sondern bezogen auf die jeweiligen Leistungen und Neigungen. So lernen sie nicht nur die Stärken und Schwächen derjenigen kennen, die mit ihnen zusammen beispielsweise die Realschule besuchen, sondern auch die aller Mitschülerinnen und Mitschüler kennen – unabhängig von der individuellen Einstufung.

Folgende Effekte können eintreten: Die Bildungselite kennt nach neun Jahren gemeinsamer Schulzeit auch die Menschen, denen Lernen nicht so leicht fällt. Lernschwächere sind nicht selektiert und stigmatisiert, sondern können sich in guter Gemeinschaft mit den Stärkeren an deren Leistungen orientieren. In der Regel werden sie feststellen, dass es auch Felder gibt in denen sie den Lernstärkeren überlegen sind. Grundsätzlich gilt: Der individuelle Lehrplan soll sich an den jeweiligen Stärken und Schwächen des Schülers/der Schülerin orientieren.

Bildung begleitet Menschen bei ihrer biografischen Entwicklung.

Gesellschaftliche Rahmenbedingungen verändern sich, Entscheidungsmöglichkeiten und Lebensentwürfe werden vielfältiger, Zusammenhänge werden komplexer. Damit Menschen angemessen auf diese Herausforderungen reagieren können, werden Menschen zukünftig auch nach Schule und (Erst-) Ausbildung Bildungsphasen einlegen. Jeder und jede soll sich individuell, kulturell oder politisch weiterbilden können. Hierfür sind die organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen zu verbessern.

Die Gesetz- und Arbeitgeber sind gefordert. Antworten können sein: Formen von Bildungsgrundeinkommen und/oder Bildungsversicherung. Daneben ist es sinnvoll, dass Menschen neben Erholungsurlaub zukünftig vermehrt Bildungsurlaub erhalten.

Bildung ist die Grundlage für Chancengleichheit.

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